Petritorbrücke
Petritorbrücke
Standort | 52°16'04.867"N 10°30'44.798"E |
Städtebauliche Einordnung | Verbindung der Hauptausfallstraßen mit der Innenstadt |
Bauaufgabe | Brückenbauwerk |
Baujahr | 2002 |
Epoche | 21. Jahrhundert |
Architekt/ Ingenieur | Prof. Schulitz und Partner |
Bauherr | Stadt Braunschweig |
Beteiligte Firmen | Schramm, Sander, Peter und Lochner Beratende Ingenieure für Bauwesen GmbH, RFR Ingenieure GmbH |
Funktion/ Nutzung | Straßen-/ Fußgängerbrücke |
Konstruktion | Plattenbalkenbrücke |
Gebäudetyp | Brücke mit Trennung in Fahrbahn und Fußwege |
Baumaterial | Stahl- Stahlbeton- Verbundbrücke |
Länge | 54,32 m |
Breite | 14,40 m |
Lichte Höhe | 4,22 m |
Baubeschreibung
Die Petritorbrücke ist eine von 22 Brücken am Braunschweiger Wallring. Das Besondere an der Plattenbalkenbrücke ist die Trennung in drei einzelne Brücken. Dabei ist die mittlere Brücke für den Straßenverkehr und die beiden äußeren Brücken für den Fußgänger- und Fahrradverkehr gedacht. Sie ist insgesamt 54,32 m lang, 14,40 m breit und hat eine lichte Höhe von 4,22 m. Die Brücke führt über die Oker und verbindet somit die Innenstadt mit der Celler Straße. Es ist eine auf Stahlbeton gelagerte Brücke, bei der die Fahrbahndecke durch Stahlstützen getragen und die Fußgängerbrücken zusätzlich durch Stahlstreben abgespannt werden. Dabei haben die Stahlstreben auch einen architektonischen Grund, da sie ein optisches Tor bilden. Dies ist auch bei Dunkelheit, durch die an den Spitzen angebrachten Lampen, gut zu erkennen.
Vorgeschichte/ Bau- und Nutzungsgeschichte
Durch die Schaffung eines zweiten äußeren Wallgrabens im 14./ 15. Jh. kam es zur Errichtung einer Holzbrücke. Diese wurde 1566 durch ein Hochwasser zerstört und deshalb 1568 wahrscheinlich eine neue hölzerne Grabenbrücke erbaut. Auf einem Vogelschaubild aus dem Jahre 1606 ist diese gut zu erkennen. Nachdem 1672/ 73 die Brücke zum Teil erneuert und repariert wurde, kam es 1719 zu einem Neubau der Brücke welcher 1721 als zweiteilige Brücke fertig gestellt wurde. Nach Reparaturen im Jahre 1747 wurde aufgrund einer Belagerung im Siebenjährigen Krieg 1761 diese wieder zum Teil abgebrochen, wodurch es im Jahre 1810/ 11 zu einem kompletten Neubau aufgrund von Umgestaltungen der Wallanlagen kam. Diese Brücke, welche auf Natursteinwiederlager stand und Brückenbögen aus Eichenholz hatte, stand bis zum Jahre 1876. Dort kam es zu dem erneuten Neubau der Petritorbrücke aus Eisenträgern, welcher 1878 vollendet wurde, 1911 verbreitert und dann bis 1927 ihren Dienst tätigte. Von 1927 bis 1929 wurde der Neubau der Petritorbrücke vom Stadtbaumeister August Lillig in Ausführung der Firma Drenckhahn & Sudhop durchgeführt. Es war eine Stahlbeton-Dreigelenkbogen Gewölbebrücke, bestehend aus fünf parallel verschobenen Bogenabschnitten. 1983 wurde eine Sanierung des Betons durchgeführt, bis es 20 Jahre später aufgrund anhaltender Setzungserscheinungen zu einem Architekturwettbewerb kam welcher zum Abbruch der alten und Neubau der heutigen Petritorbrücke führte.
-
Petritorbrücke, Stadtplan, 1606 (© Stadtarchiv Braunschweig, H XI 2:2)
-
Ostufer
-
Westufer
-
westliche Fußgängerbrücke
Brücke am Alten Petritor
Die erste Brücke „Am Alten Petritor“ wurde in der ersten Hälfte/ Mitte des 12. Jahrhunderts zur Überquerung des Wallgrabens rund um die Altstadt aus Holz errichtet. Nach dem Anfang des 13. Jh. der Mauerring rund um die Stadt errichtet wurde, gab es 1606 erstmals ein Bild aus der Vogelperspektive auf dem die Brücke vor dem Alten Petritor als steinerne Bogenbrücke abgebildet war. 1816/17 wurden Reparaturmaßnahmen an der Brücke vorgenommen und 1831/32 wurde die Brücke sogar durch Holzkonstruktionen verbreitert. 1961-1963 kam es durch verkehrsbedingte Umbaumaßnahmen zum Abriss der Brücke.
Bilder
-
Lageplan
-
Petritorbrücke Unterseite
-
Stahlstützenfundament
-
Stahlträgerauflager
-
Auflager
Quellen
- Arnhold und Kotyrba, Architekturführer, Okerbrücken am Braunschweiger Wallring S.46-49
- o.A., 17 – Petritorbrücke, 2017, unter: https://www.braunschweig.de/leben/stadtportraet/bruecken/petritorbruecke.html (Zugriff am: 13.01.2018)
- Schulitz Architekten, Petritorbrücke, Braunschweig, unter: https://www.schulitz.de/petritorbruecke/ (Zugriff am: 13.01.2018)
- o.A., Petritorbrücke, 2016, unter: https://structurae.de/bauwerke/petritorbruecke (Zugriff am:13.01.2018)
- Ernst & Sohn Verlag für Architektur und technische Wissenschaften GmbH & Co. KG, Berlin Stahlbau 73 (2004), Heft 12, Petritorbrücke Braunschweig, 2004, unter: http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/stab.200490237/abstract (Zugriff am: 13.01.2018)
- o.A., Petritorbrücke (2003), 2017, unter: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Okerbr%C3%BCcken_in_Braunschweig#Petritorbr%C3%BCcke_(2003) (Zugriff am:13.01.2018)
- Kudalla, Heinz, Brücken über dem Umflutgraben, 1999, unter: https://www.braunschweig.de/leben/stadtplanung_bauen/denkmalschutz/projekte/Bruecken_Internet.pdf (Zugriff am:13.01.2018)
- GeoHack, Neues Petritor, o.J., unter: https://tools.wmflabs.org/geohack/geohack.php?pagename=Befestigungsanlagen_der_Stadt_Braunschweig&language=de¶ms=52.26814_N_10.51475_E_region:DE-NI_type:landmark&title=Neues+Petritor (Zugriff am: 13.01.2018)
- GeoHack, Altes Petritor, o.J., unter: https://tools.wmflabs.org/geohack/geohack.php?pagename=Befestigungsanlagen_der_Stadt_Braunschweig&language=de¶ms=52.26661_N_10.51358_E_region:DE-NI_type:landmark&title=Altes+Petritor (Zugriff am: 13.01.2018)
- o.A., Befestigungsanlagen der Stadt Braunschweig, 2017, únter: https://de.wikipedia.org/wiki/Befestigungsanlagen_der_Stadt_Braunschweig (Zugriff am: 13.01.2018)
- o.A., Petritorbrücke Braunschweig, o.J,unter: https://www.openstreetmap.de/karte.html (Zugriff am: 28.01.2018)